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Whisky Blind Tasting im Delicious Berlin

Es war ein stürmischer Abend, als der Orkan „Xavier“ mit bis zu 120kmh in Berlin Bäume entwurzelte und zeitweise den gesamten öffentlichen Verkehr in der Stadt zum Stillstand brachte. Dementsprechend groß war unsere Freude, dass  eine mutige Gruppe von Whiskyliebhabern und Interessierten trotz Wind und Wetter den Weg zu uns ins Delicious Berlin fand. Das Thema des Abends war: „König des Whiskys“ ­- ein Whisky Blind Tasting, mit ausgewählten Whiskys aus verschiedenen Kontinenten und aus verschiedenen Whiskykulturen. Während draußen der Sturm wütete verkosteten wir 8 verschiedene Whiskys, unter anderen passend zum Wetter den Talisker Storm, doch dazu später mehr.

Wir eröffneten die Verkostung, bei der die Teilnehmer erst nachdem sie probiert hatten Informationen zum jeweiligen Whisky erhielten, mit dem Teeling Stout Cask. Ein fulminanter Auftakt mit diesem spannenden Iren, der 6 Monate in „Imperial Stout“-Bier Fässern gefinished wurde. Seit einigen Jahren bereits wird in der Whiskyszene über das bevorstehende große Comeback des irischen Whiskeys gemunkelt. Die Teeling Destillerie ist ein wichtiger Teil dieser Wiederbelebung der irischen Whiskykultur. Sie ist die erste Whiskey Destillerie seit 125 Jahren, die 2015 in Dublin neu eröffnet wurde und bringt durch ihre innovativen Finishes frischen Wind in die Whiskywelt. Ein Teilnehmer bemerkte die „süßen Honig Noten“ des Teeling Stout Cask, wahrlich ein süßer Einstieg.

Teeling Stout Cask Whiskey
Teeling Stout Cask Whiskey

Teeling Stout Cask Whiskey zum Einstieg bei der Whisky Verkostung

Während einige Fragen zur Herstellung von Whisky und nach unterschiedlichen Whiskyarten: Single Malt, irischer Whiskey, Blend, Bourbon und Rye geklärt wurden verkosteten wir als nächstes den Rittenhouse Straight Rye 100% Proof. Viele Teilnehmer waren von der für Roggen typischen würzigen Süße und Andersartigkeit des Rittenhouse überrascht. Roggenwhiskys sind in Europa eine Rarität und werden von Baristas meist in Cocktails verwendet. Zu Unrecht wie wir finden. Trotz seiner 50% vol. ist der Rittenhouse weich, gefällig und hat die für Amerikaner typisch intensiven Vanillenoten aus den frischen White Oak Fässern.

Auch der nächste Whiskey war ein Amerikaner: der Bulleit Bourbon 10 Jahre. Hergestellt wird dieser Bourbon aus 68% Mais, 28% Roggen und 4% Gerstenmalz und für 10 Jahre amerikanischen White Oak Fässern gelagert. Mit seinen 45,1% vol. und dem kräftigen Eichenaroma durch die lange Lagerung waren sich die Teilnehmer einig, dass der Bulleit 10 sehr gut pur „on the rocks“ oder zum Beispiel in einem Whiskey Sour genossen werden könnte.

Nikka from the Barrel
Nikka from the Barrel

Nikka from the Barrel – Starker Whisky aus Japan

Bereits beim Anblick der Flaschenform des nächsten Whiskys vermutete ein Teilnehmer, dass es sich um einen asiatischen Whisky handeln könnte – und er hatte Recht. Nikka from the Barrel, der Blend aus Grain- und Single Malt Whisky von Nikka  war einer der Favoriten des Abends. Vielleicht auch weil Nikka durch ihren Geniestreich den Blend nach dem Mischen nochmal gemeinsam in Fässern zu lagern trotz seiner 51,4% vol. einen sehr ausgewogenen und frischen Whisky hergestellt hat. Überrascht waren einige Teilnehmer auch darüber, dass Nikka in Japan bereits seit 1934 Whisky von hoher Qualität herstellt und Japan eine weltweit bekannte und hoch geschätzte Whiskykultur besitzt.

Der nächste Whisky war ebenfalls ein mittlerweile in Whiskykreisen weltbekannter Asiate: der Kavalan Port Finish aus Taiwan. Viele der Teilnehmer kannten diese seit 2006 aktive und somit noch relativ junge Destillerie noch nicht und wurden positiv überrascht. Denn trotz der relativ kurzen Lagerdauer der Kavalan Whiskys, die dem subtropischen Klima geschuldet ist in dem sehr viel Whisky verdunstet, erweisen sich die Kavalan Whiskys als wahre Geschmacksbomben. In diesem Fall waren es vor allem die Trockenfruchtnoten des Port Finishes die es den Teilnehmern des Whisky Blind Tastings angetan hatten.

The Dalmore Cigar Malt
The Dalmore Cigar Malt

Dalmore Cigar Malt – Highlight der Whisky Verkostung

Als nächstes kamen wir zum absoluten Höhepunkt der Verkostung: dem Dalmore Cigar Malt. Diese Abfüllung des berühmten Highland Whiskys mit dem 12-Ender Hirschen im Emblem wurde vom berühmten Master Blender Richard Paterson („aka the nose“) speziell zum Genießen mit Zigarren konzipiert. Dazu reifte dieser Single Malt 10 bis 15 Jahre in Ex-Bourbon Fässern, 30 Jahre alten Oloroso Sherry Butts und ausgewählten Cabernet Sauvignon Barrique Fässern. Die intensiven Zimt-, Frucht- und Vanillearomen und die angenehmen 44% vol. luden dazu ein diesem komplexen Malt viel Zeit und Raum zu geben. Und wenn wir nicht noch zwei weitere Whiskys auf dem Programm gehabt hätten… wir hätten im Humidor von Delicious Berlin sicher passende Zigarren gefunden und mit dem Cigar Malt und Zigarre den ganzen Abend genießen können.

Aber während draußen Orkan „Xavier“ weiter stürmte, widmeten wir uns als nächstes einem Sturm im Glas. Talisker Storm war der Vorletzte in unserem Whisky Blind Tasting und die Freunde von Torf kamen nun endlich auf ihre Kosten. Passend zum Wetter und nach einigen Erklärungen dazu wie der rauchige Geschmack in den Whisky kommt (v.a. durch die Torffeuer beim Mälzen) brachte dieser Single Malt von der Isle of Skye durch seinen starken und ungebändigten Rauch neuen Wind in die Verkostung. Der kleine „Torf-Schock“ wurde gut aufgenommen, wirkte belebend und bereitete uns auf den letzten Whisky vor.

Port Askaig 100% Proof – Islay Fassstärke als krönender Abschluss

Der Port Askaig 100% Proof, mit seinen 57,1% vol. und der äußerst intensiven Torfnote bildete den Abschluss der Blindverkostung im Delicious Berlin. Diese unabhängige Abfüllung (einem Gerücht zufolge besteht er aus 8-9 Jährigem Caol Ila) ist ein richtiger Kraftprotz. Dieser Malt besticht durch seine Milde trotz des hohen Alkoholgrades, mit dem intensiven Rauch eines Holzfeuers und durch seine ausgeprägte Süße. Ein passender und intensiver Abschluss für einen in jedem Sinne und für alle Sinne stürmischen Abend.

Als „König des Abends“ darf nach unserer Meinung jedenfalls der Cigar Malt von Dalmore gelten, den wir auf jeden Fall noch in Kombination mit einer guten Zigarre verkosten werden. Die Wahl der Teilnehmer auf die Frage, welchen Whisky sie noch einmal probieren möchten, spiegelte einmal mehr die Unterschiede im persönlichen Geschmack wieder, die Verkostungen immer wieder spannend und interessant machen. Jeder Teilnehmer verkostete seinen „persönlichen König des Whiskys“ zum Abschluss noch einmal und wagten sich dann wieder hinaus in den Sturm.

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