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Whisky Herstellung
Was ist Whisky | Teil 4

Für die Herstellung von Whisky muss man das beabsichtigte Endprodukt im Auge behalten: Bourbon, Grain, traditioneller Irish Pot Stil oder Single Malt. Produkte aus Melasse (Zuckerrohr -> siehe Was ist Rum?) sollen an dieser Stelle unberücksichtigt bleiben.

Allen genannten Whisky-Arten ist ein genereller Produktionsprozess eigen: Getreide (über 50% Mais beim Bourbon) wird gemahlen zu Bier vergoren, destilliert und der so generierte Brand altert in Holz-Fässern bevor er in den Handel gelangt.

Doch das war es auch schon mit den Gemeinsamkeiten. Die Unterschiede beginnen schon bei der Auswahl des Getreides. Nimmt man Gerste, Roggen oder Weizen? Oder gar eine Mischung aus diesen? Muss immer gemälzte Gerste am Gärprozess beteiligt sein? Wie wird die Gerste getrocknet und gemälzt? Welches Wasser kommt zum Einsatz?

Welche Hefestämme kommen zum Einsatz (verschiedene Hefen bedingen unterschiedliche Geschmacksrichtungen und Aromen; denken Sie an die Herstellung von Industrie-Joghurts)? Welche Form haben die Brennblasen (Blasen oder Säulen)? Wie oft wird destilliert (zweifach, dreifach)? Welche Fässer kommen für die Lagerung zum Einsatz (neue oder benutzte). Wie lange wird gelagert? Wo befindet sich der Lagerraum, wie ist das Klima dort? Wird das finale Erzeugnis aus einem Fass abgefüllt oder aus mehreren Fässern oder gar verschiedenen Sorten kombiniert (blended oder vatted whisky)?

Wie wir sehen, gibt es weit mehr Unterschiede als Gemeinsamkeiten bei der Whisky-Produktion. Das ist aber auch gut so, denn nur so entsteht die schier unglaubliche Vielfalt an Erzeugnissen, die es erlaubt, dass jede/r Liebhaber/in seinen/ihre Favoriten finden kann. Und ganz nebenbei ist das auch die Berechtigung für unser Sein als Ihr kompetenter Guide durch die glücklicherweise sehr weit gefächerte Whisky-Landschaft.

Herstellung von Scotch Whisky

Scotch wird immer aus gemälzter Gerste, Wasser und Hefe gebrannt. Er kommt immer aus Schottland. Scotch ist also so etwas, wie ein eingetragenes Markenzeichen – eine verbriefte Herkunftsangabe. Ob alle Bestandteile immer aus Schottland stammen, ist dagegen nicht gesetzlich festgelegt.

Viele Brennereien setzen ausschließlich schottische Gerste ein, doch in Zeiten schlechter Ernten (was im rauen Schottland schon einmal vorkommen kann) gibt es diesbezüglich keine gesetzlichen Vorgaben. Alle Scotch-Brennereien verwenden angeblich dieselben Hefen. Daher sollen diese keinen Einfluss auf den Scotch haben. Japaner setzen für ihre Malts dagegen unterschiedliche Hefestämme ein, um so Einfluss auf die Geschmacksrichtungen zu nehmen.

Seit der Scotch Whisky Regulation von 2009 muss jeder Scotch Whisky folgende Merkmale erfüllen:
– immer in Schottland aus gemälzter Gerste und Wasser hergestellt (weitere Getreidezusätze sind erlaubt)
– der Rohbrand darf max. 94,8% Vol. alc. enthalten
– Lagerung in max. 700 Liter Eichenfässern in Zolllagerhäusern in Schottland
– Fasslagerzeit mindestens drei Jahre
– vor der weiteren Abfüllung darf Wasser und Zuckercouleur zugesetzt werden

Gesetzliche unterteilt wird Scotch Whisky in folgende Arten:
Single Malt Scotch Whisky
– nur mit gemälzter Gerste und Wasser in einer einzigen schottischen Destille im Pot Still Verfahren hergestellt
Single Grain Scotch Whisky
– andere Getreidesorten als Gerste sind zulässig, auch das Coffey Still Brennverfahren ist erlaubt
Blended Malt Scotch Whisky
– Mischung von mind. zwei Single Malt Whiskys aus mind. zwei schottischen Destillen
Blended Grain Scotch Whisky
– Verschnitt von mind. zwei Single Grain Whiskys aus mind. zwei verschiedenen schottischen Brennereien
Blended Scotch Whisky
– Mischung aus mindestens einem Single Malt mit einem oder mehreren Single Grain Scotch Whiskys

Seit der Scotch Whisky Regulation von 2009 ist außerdem gesetzlich festgelegt, dass auch bei Grain Scotch ein Anteil an Gerstenmalz enthalten sein muss. Vorher war das nicht zwingend erforderlich.

Herstellung von Malt Whisky

Dieser Whisky wird immer aus gemälzter Gerste und Wasser hergestellt. Die stärkehaltige Gerste wird eingeweicht und weiter unter feuchten Bedingungen zum Ankeimen gebracht. Beim Ankeimen entwickelt sich ein Enzym, das später für die Umwandlung von Stärke in Zucker benötigt wird. Da im späteren Brennvorgang dieser Zucker in Alkohol umgewandelt werden soll, stoppt man den Keimvorgang durch Trocknen (sog. Darren) des angekeimten Getreides.

Das Darren kann entweder mittels heißer Luft erfolgen oder im Rauch über Torffeuer. Als Torf (Vorstufe zur Kohle) werden in flachen Gewässern wie Seen und Tümpeln abgestorbene Pflanzen bezeichnet die unter Luftabschluss geraten und zu einer langsamen Austrocknung des Gewässers führen (verlanden). Es entstehen Torf-Moore. Der Brennwert von Torf entspricht etwa dem der Braunkohle. Torf ist aber noch stark wasserhaltig und muss daher vor der Verbrennung getrocknet werden. Im Torfrauch enthaltene Pflanzenöle bleiben am trocknenden Gerstenkeimling hängen und bedingen so ein starkes Raucharoma im späteren Whisky.

Für den Gärprozess werden die Gerstenkeimlinge zu Schrot zermahlen und im Maischebottich mit heißem Wasser vermischt. Das heiße Wasser verursacht die Umwandlung der Stärke in Zucker. Durch Löcher im Boden des Maischebottichs fließt dieses Zuckerwasser ab. Um möglichst viel Zucker aus dem Gerstenmalz zu holen wird dieser Vorgang einige Male wiederholt.

Danach wird die abgekühlte Maische in einem Gärbottich aus Holz oder Edelstahl mit Hefe versetzt. Der Gärprozess beginnt. Dieser dauert je nach Brennmeister und Zielprodukt ca. 48h für einen Whisky mit kräftiger Malznote und etwa länger, ca. 55h, für einen Whisky mit leichteren, fruchtigen Nuancen. Dieses Gebräu wird dann in Pot Still Verfahren zweifach destilliert.

Irish Pot Still

Dem Irish Pot Still Verfahren ist die Kombination von gemälzter mit ungemälzter Gerste zu eigen. Auf diese Idee kamen die Iren nach einer Steuererhöhung für gemälzte Gerste im 19. Jahrhundert. Üblich sind mindestens 60% ungemälzte Gerste. Irish Destillers verwendet gemälzte Gerste aber eine andere Getreidemischung als die anderen. Bei der irischen Brennerei wird Gerste über heißer Luft getrocknet.

Torf kommt dabei nicht zum Einsatz. Cooley wiederum destilliert im Single Malt Verfahren mit zweifacher Destillation unter Einsatz von mittels Torfrauch getrockneter Gerste. Das Bushmills Procedere ähnelt der Single Malt Herstellung, allerdings mit dreifacher Destillation. So setzt fast jede irische Brennerei für ihr Erzeugnis ein eigenes Brennverfahren ein.

Herstellung von Bourbon Whiskey

Die Bourbon-Whiskys aus Tennessee und Kentucky müssen neben Roggen oder Weizen mindestens 51% Mais enthalten. Je mehr Roggen zum Einsatz kommt, desto würziger ist der Endbrand. Weizen soll den Whisky appetitlicher, wohlschmeckender machen. Über Geschmack lässt sich ja bekanntlich nicht streiten. Hinzu kommt in jedem Fall gemälzte Gerste, denn nur sie verwandelt Stärke in Zucker, der dann vergoren werden kann. Die Destillen verwenden oft verschiedene Mischungsverhältnisse. Gebrannt wird im Pot Still Verfahren.

Zunächst wird Mais gemahlen und dann mit hartem Wasser (hoher Mineralgehalt) in offenen Kochern oder Druckkochern erhitzt (gekocht) und wieder abgekühlt. Dann wird dem Mais Roggen/Weizen zugegeben. Anschließend wird diese Mischung erneut erhitzt. Schließlich fügt man gemälzte Gerste hinzu, um die Stärke in Zucker zu verwandeln. Dem Gemisch im Fermenter wird noch Hefe hinzugefügt. Welche Hefe eingesetzt wird, ist eines der best gehüteten Geheimnisse jeder Destille. Die entstandene Maische gärt bis zu drei Tage.

Es entsteht ein Bier mit ca. 5-6% Vol. alc. Das Bier wird dann in speziellen Säulen destilliert. Dazu wird es von oben eingefüllt und läuft über spezielle Kammern in der Säule nach unten, während von unten heißer Wasserdampf aufsteigt. Der heiße Dampf entzieht dem Bier den Alkohol. Es entsteht ein Brand von etwa 55-60% Vol. alc. Der säuerliche Destillationsrückstand, auch als backset/setback oder sourmash bezeichnet, wird wiederum der Maische zugegeben.

Wieviel Sauermaische hinzugegeben wird, beeinflusst wiederum den Zuckergehalt des Rohbieres und damit den Alkoholgehalt. Ganz nebenbei verhindert die Sauermaische den unerwünschten Bakterienbefall des Gebräus durch die Veränderung seines ph-Wertes.

Der erste Brand wird wiederum einer zweiten Destillation im Thumber, einem mit Wasser gefüllten Bottich oder in einem Doubler, auch Pot Stil genannt, unterzogen. Der so entstandene Roh-Whisky (auch New Make oder White Dog genannt) wird beim Tennessee-Whisky nochmals in Bottichen mit harter Zuckerahornkohle gefiltert.

So sollen unerwünschte Substanzen aus dem Whisky entfernt werden. Der Roh-Whisky sollte in jedem Fall maximal 80% Vol. alc. haben. Man sagt: je weniger Alkoholgehalt der New Make aufweist, desto vollmundiger wird der Whisky. Es gibt auch eine Sorte, die dreifach destilliert wird – die Woodford Reserve.

Anschließend wird der Alkoholgehalt durch Hinzufügen von Wasser auf ca. 62% gesenkt und das Produkt in stark gekohlten, neuen Eichenfässern für mindestens zwei Jahre (gesetzlich vorgeschrieben) gelagert. Die Reifung in Lagerhäusern (warehousing) hat ebenfalls Einfluss auf den Charakter des Liquids. Manche Brennereien machen daraus eine eigene Wissenschaft. Mehr dazu unter Lagerung.

Herstellung von Grain Whisky

Sogenannter Grain Whisky ist nur selten für die direkte Abfüllung in Flaschen gedacht. Viel wichtiger ist seine Rolle für die verschnittenen, blended Whiskys.

Heute kommt überwiegend Weizen zum Einsatz. Aber auch Mais ist möglich. Wie beim Bourbon Whiskey wird das Getreide gekocht und danach gemälzte Gerste für die Umwandlung der Getreidestärke in Zucker zugesetzt. Einige Länder erlauben statt der Gerste den Einsatz spezieller Enzyme, nicht jedoch Schottland. Nach dem Umpumpen in spezielle Gärbottiche wird Hefe zugefügt und die alkoholische Gärung beginnt. Diese dauert meist zwei Tage (48h). Danach erfolgt die Destillation im Column Still oder Coffey Still Verfahren.

Herstellung von Rye Whiskey

Rye Whisky heisst übersetzt Roggen Whiskey. In den USA ist ein Roggenanteil von mindestens 51 % in der Getreidemischung gesetzlich verankert.

In Kanada hingegen wurde im 20. Jahrhundert der Roggenanteil mehr und mehr durch Mais und Weizen ersetzt.
Bis zur Prohibition in Nordamerika war Rye Whiskey der populärste Whiskey.

Im Vergleich zu Bourbon Whiskey ist der Roggenanteil meist deutlich herauszuschmecken. Rye Whisky schmeckt würziger, trockener und manchmal bitterer.

Destillationsverfahren

Column Still

Von Robert Stein 1826 entwickeltes Destillationsverfahren zur kontinuierlichen Destillation (auch Coffey-, Patent- oder Continuous Still genannt). Es besteht aus drei zylindrischen Säulen (column). In die erste Säule (stripping column) wird die Maische von oben geleitet, um ihr flüchtige Stoffe zu entziehen. Der Alkoholdampf gelangt anschließend über eine zweite Säule (intermediate column) in die dritte, die sogenannte Verbesserungssäule (rectifying column). Die zweite und dritte Säule verfügen über Anschlüsse zum Absaugen des Alkohols. Es bleibt ein relativ leichter Whisky zurück.

Mit dem Column Still Verfahren war es erstmals möglich Whisky in größeren Mengen zu produzieren.

Coffey Still

Aeneas Coffey war irischer Ingenieur und verbesserte nur fünf Jahre später, 1831, das Column Still Destillationsverfahren. Sein Verfahren besteht aus zwei hohen Brennsäulen. Eine Antriebs- und eine Verstärkersäule. Die Säulen sind innen in Kammern unterteilt. Zunächst wird die Maische durch ein Schneckenrohr von oben nach unten durch die Verstärkersäule geleitet und anschließend wieder nach oben zur Antriebssäule.

Dort fließt sie langsam durch die verschiedenen Kammern nach unten. Parallel wird von unten heißer Wasserdampf in die Antriebssäule geführt. Beim Nachobensteigen trifft er auf die Maische, erwärmt sie und entzieht ihr so den Alkohol. Hier hören einige Hersteller mit der Destillation schon auf. Andere destillieren noch einmal.

In einer zweiten Variante wird der Dampf anschließend wieder zum Fuß der Verstärkersäule geleitet, um dort erneut aufzusteigen. Die schweren Alkohole kondensieren früher aus und setzen sich auf den unteren Kammerböden ab. Die leichten Alkohole steigen zu den oberen Kammern auf und sammeln sich dort mit einem Alkoholgehalt von ca. 90-94% Vol.

Viele Brennereien stellen sogar ihre eigene Holzkohle her. Denn sie sind sich sicher, die Art des für die Holzkohle verwendeten Holzes und der bei der Verbrennung entstehende Rauch haben ebenfalls großen Einfluss auf ihren Whisky.

Multiple Column Still

Entspricht dem Coffey Still Verfahren mit zwei Destilliersäulen. Allerdings wird der Brand nach der zweiten Säule in einen sogenannten Hydroselector geleitet, indem er mit heißem Wasser vermischt wird. Flüchtige Stoffe verdampfen auf diese Weise, steigen auf und werden abgesaugt. Die verbleibende Flüssigkeit wird wiederum in weitere Säulen (multiple column) geleitet und erneut destilliert: Auf diese Weise entsteht ein sehr leichter, sehr reiner, manche sagen sogar der reinste Brand.

Pot Still

Pot Stills sind Brennblasen aus Kupfer mit einem sich nach oben verjüngenden Schwanenhals. Im Pot Still Verfahren werden heute schottische Malt Whiskys, irische Pot Still Whiskys oder amerikanische Bourbon Whiskeys hergestellt. Das Pot Still Verfahren ist sehr aufwendig, da die Brennblasen nach jedem Brennvorgang rückstandslos gereinigt werden müssen. Das Brennen in Pot Stills ist daher diskontinuierlich, da immer nur eine Charge verarbeitet werden kann. Es werden nicht die Mengen an Spirit generiert, die beispielsweise mit dem Column- oder Coffey Still Verfahren erreicht werden.

Schottische Malts werden i.d.R. zweifach destilliert. Der erste Vorgang läuft in der Wash Still ab und erzeugt einen Rohbrand mit ca. 23% Vol. alc. Dieser Rohbrand wird in der Spirit Still ein zweites Mal destilliert. Vom Destillat wird nur der Mittelfluss direkt ins Fass abgefüllt. Vor- und Nachlauf werden nochmals destilliert.

Da die Pot Stills aus Kupfer gefertigt sind und das Metall bei der Destillation mit dem Destillat reagiert, nimmt es ebenfalls Einfluss auf die Geschmacksfärbung des Whiskys. Der Brennmeister kann also durch die Dauer des Kontaktes (Durchfluss durch die Still) zwischen Metall und Alkoholdampf den Geschmack beeinflussen. Schwebt der Alkoholdampf eher langsam durch die Still (längere Kontaktzeit) entsteht ein leichter Brand. Ist die Kontaktzeit dagegen kürzer, weil der Dampf schneller durch die Still läuft, wird der Brand schwerer.

In einem Kondensationssystem (kaltes Wasser fliest durch Kupferrohre an denen der Alkoholdampf vorbeischwebt) wird der Alkohol wieder verflüssigt. Auch hier hat der Brennmeister Gelegenheit Einfluss auf den Geschmack zu nehmen. Bei der Kondensation in shell & tube (Rohrbündelwärmetauscher mit vielen kleinen Kupferrohren; dadurch großer Kontaktfläche) entsteht ein eher leichter Whisky. Setzt der Brennmeister hingegen warm tubs (ein Bottich, durch den ein langes Kupferrohr führt) ein, ist die verfügbare Metalloberfläche für die Kondensation kleiner und es entsteht ein schwererer Whisky.

Der kondensierte Brand kommt nicht 1:1 ins Fass. Der Brennmeister unterteilt ihn in drei Läufe. Den Vor-, Mittel- und Nachlauf. Nur der Mittellauf kommt direkt in die Abfüllung. Durch die Wahl des Trennzeitpunkts kann er ebenfalls den Geschmack beeinflussen. Trennt er früh ist der abgefüllte Whisky eher leicht und duftend. Setzt er den Trennzeitpunkt relativ spät an, wird der Whisky schwerer, öliger, rauchiger. Das Destillat (new make) wird auf 63,5% Vol. alc. reduziert und in Fässer für die Reifung/Lagerung abgefüllt.

Wird das Pot Still Verfahren für irischen Whisky angewandt, spricht man auch von Irish Pot Still Whisky. Dabei wird Gerste, gemälzte und ungemälzte, in einem bestimmten Mischungsverhältnis vergoren. Die Mälztemperatur ist aufgrund des hohen Anteils ungemälzter Gerste niedriger ist als bei Scotch-Whisky (55°-75°C). Der Gärvorgang unter Verwendung spezieller Brauhefen dauert 2,5 – 5 Tage. Anschließend wird in vier Pot Stils gleicher Größe und Bauform dreifach destilliert.

Nach der ersten Destillation in einer Wash Still erhält die Brennerei einen Brand mit ca. 25-38% Vol. alc. Dieser wird einer zweiten Destillation (Feint Still) unterzogen und man erhält einen Brand dessen Alkoholgehalt zwischen 45-85% Vol. alc. liegt. Vor- und Nachlauf aus dieser Destillation werden getrennt gesammelt. Die dritte Destillation erfolgt in einer gewöhnlichen Spirit Still. Hier wird nur der Mittellauf aufgefangen.

Lomond-Still

Das 1955 von Alistair Cunningham und Arthur Warren entwickelte Lomond Still Verfahren, eine Mischform aus pot still und column still mit einer zylindrischen Form und beweglichen Kupferplatten im Inneren, konnte sich nicht behaupten. Es ist heute, unseres Wissens, nur noch bei Bruichladdich und Scapa im Einsatz und hier ohne die Kupferplatten.

Filtrierung

Um den Alkoholgehalt des Brandes auf Trinkstärke herabzusetzen, wird Wasser zugegeben. Dadurch bilden sich winzige Öltröpfchen. An den Grenzflächen zwischen Wasser und Öltröpfchen wird das Licht gestreut. Dies erkennt man als eine milchig-weiße Trübung.

Die Trübung hängt stark von den weiteren Inhaltsstoffen des Brandes ab. Für ein homogenes Erscheinungsbild werden diese herausgefiltert.

Kältefiltrierung

Wird Whisky kalten Temperaturen ausgesetzt, können Substanzen ausfallen, die den Whisky trüb aussehen lassen. Dies kann man mit dem bloßen Auge wahrnehmen.

Durch Filtration bei Temperaturen um den Gefrierpunkt mittels Mikrofilter, soll eine auch eine im Kühlschrank gelagerte Spirituose stets klar bleiben.

Eine stark gekühlte Spirituose verliert auch immer an Aromen, die man beim Genuss wahrnehmen kann. Aromen können sich auch durch eine Kühlung ändern. Das ist auch der Grund, weshalb sich Puristen Eiswürfel im Whisky verbieten, maximal der Zusatz von etwas Wasser wird akzeptiert.

Qualitativ anspruchsvolle Spirituosen, wie Whisky, werden daher am besten bei Zimmertemperatur genossen.

Wasser im Whisky

Fast jeder abgefüllt erhältliche Whisky ist auf Trinkstärke herabgesetzt. Dies geschieht durch den Zusatz von Wasser. Welches Wasser eingesetzt wird, liegt im Ermessen der Brennerei. Viele verwenden Quellwasser, manchmal kommt es aus Seen oder sogar aus dem öffentlichen Trinkwassernetz. Allgemein wird davon ausgegangen, dass das eingesetzte Wasser kaum Einfluss auf den Geschmack des Endprodukts hat.

Zusatzstoffe/Farbstoffe

Lebensmittelfarbe (Zuckercouleur) kommt oft zum Einsatz, um eine einheitliche Färbung des Spirits zu gewährleisten.

Abfüllung

Fasssorte & -größe

Kentucky und Tennessee Whiskey wird in neue, stark gekohlte 200 Liter Eichenholzfässer abgefüllt.

Scotch darf seit 2009 in max. 700 Literfässer zur Lagerung abgefüllt werden. Zum Einsatz kommen vor allem gebrauchte Fässer aus amerikanischer Eiche, die praktisch Abfallsprodukt der Bourbon Industrie sind. Beliebt sind zudem Fässer aus europäischer Eiche in denen vorher Sherry gelagert wurde.

Grain Whiskey lagert in neuen bzw. ehemaligen Bourbon Fässern aus amerikanischer Eiche.

Für die Abfüllung von Irish Whisky kommen unterschiedliche Fasssorten aus europäischer Eiche zum Einsatz: Sherry-, Portwein- oder Madeira-Fässer, darunter sehr oft auch neue.

Amerikanische Eiche verleiht einem Whisky Noten von Vanille, Kiefer, Gewürzen, Kokosnuss oder Eukalyptus. Fässer aus europäische Eiche übertragen Nuancen von Walnuss, Weihrauch, Gewürznelken oder Trockenobst.

Brennereien können ihre Fässer immer wieder verwenden (Refill). Je älter ein Fass ist und je öfter es bereits benutzt wurde, desto weniger wirken sich die Inhaltsstoffe des Holzes auf den Whisky aus. Will die Brennerei ihrem Whisky aber eine zusätzliche Note verleihen, bedient sie sich oft des cask finishing. Dabei kommt der bereits in anderen Fässern (Bourbon oder Refill) gereifte Spirit für kurze Zeit in noch junge, sehr aktive und bis vor kurzem noch mit Sherry-, Portwein-, Madeira- oder Wein gefüllte Fässer, um etwas von diesen anzunehmen.

Cask Strength Whisky

Whiskyabfüllung mit dem ursprünglich für die Lagerung vorgesehenen Alkoholgehalt, mind. 40% Vol. alc., oft 56-65% Vol. alc.

Lagerung

Lagerort

Das Warehousing soll entscheidend an der Entstehung eines speziellen Whisky-Charakters beteiligt sein. Darüber sind sich die Hersteller einig. Bestätigt werden kann: je kühler es in den Lagerhallen ist, desto langsamer erfolgt die Reaktion zwischen Whisky, Holzfass und dem Holzzucker. Analog, je wärmer es im Lager ist, desto stärker fällt die Reaktion zwischen Fass und Whisky aus.

Auch der Standort des Lagers selbst, an der Küste, in bewaldeten Bergen und damit die es umgebende Luft haben Einfluss auf den Auftritt eines Whiskys. Eine weite Rolle soll die Bauart des Lagers spielen. Ist es aus Ziegeln, Stahlbeton oder Metall erbaut? Hat es Zwischenböden aus Holz oder anderen Materialien. Manche Hersteller gehen sogar so weit und lagern die Fässer regelmäßig im Lagerhaus um. Denn sie sind der Meinung auch der Standort im Lager selbst, insbesondere bei mehreren Stockwerken, spielt eine Rolle.

Lagerzeit

Für Tennessee und Kentucky Bourbon ist eine gesetzliche Lagerzeit von zwei Jahren vorgeschrieben. Alles darüber hinaus liegt im Ermessen der Brennerei.

Scotch Whisky muss seit 2009 mindestens drei Jahre in Fässern lagern.

Die Altersangabe des Whiskys sagt lediglich aus wie lange der jüngste Whisky im Fass gelagert worden ist. Sie sagt aber nichts über das Fass selbst aus – war es ein junges, noch sehr aktives Fass oder schon ein altes, vielfach wiederverwendetes. Ein älterer Whisky ist also nicht automatisch ein guter.

Eine Abfüllung kann Whiskys unterschiedlichen Alters beinhalten. Angegeben werden muss aber immer das Alter des jüngsten enthaltenen Whiskys. Wenn also auf der Flasche Scotch 12 Jahre angegeben ist, bedeutet dass, der jüngste enthaltene Whisky ist mindestens 12 Jahre in Fässern gereift. Andere enthaltene Whiskys können durchaus noch älter sein. Aber bitte beachten, das gilt nur für Scotch Whisky!

Die Lagerung in Flaschen nach der Abfüllung wird nicht als Altersangabe verwendet, da Glas keinen aktiven Einfluss mehr auf Geschmack und Geruch hat. Es macht also kaum Sinn eine Whiskyflasche noch längere Zeit zu lagern. Whisky in der Flasche verändert im Gegensatz zu Wein seinen Geschmack nicht mehr signifikant, er verflüchtigt nur.

Geschmack & Geruch

Die Geschmacksrichtungen der Single Malts werden beschrieben von rauchig bis zart, von leicht bis reich in den Ausprägungen duftig und blumig, fruchtig und würzig, malzig und trocken, rund und reichhaltig, rauchig und torfig.

Dave Broom hat in seinem „The World Atlas of Whisky“ (Octopus Publishing Group, 2010) dazu eine eigene Flavour Map entwickelt.

Malt Whiskys in Coffey Stills hergestellt sind kräftig und haben eine öligere Konsistenz als Grain Whiskys.

Die Lagerung in Bourbon Fässern verleiht dem Whisky eine Vanille und Kokosnote.

Mittels Torf getrocknete Gerste verleiht dem Whisky eine rauchige Note. Das ist sehr gut bei den Islay-Malts feststellbar. Auf den Inseln war und ist Torf seit je her ein traditioneller Brennstoff.

Irish Whisky unter Verwendung von ungemälzter Gerste hat einen apfelähnlichen, würzigen Charakter.

Das sogenannte Noising, also die Geruchsbeschreibung, stellt für viele Whisky-Liebhaber die eigentliche Raffinesse beim Genießen dar. Nicht von ungefähr werden von den Puristen für die Degustation nur die Noising-Gläser als passend empfohlen.

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