Zugegebenermaßen sieht dieser Mann Richard Gere ziemlich ähnlich. Wir begrüßen uns im 15. Stock des Waldorf-Astoria Hotels in Berlin. Damit befinden wir uns in der Library des Hotels. Die Bücherei bietet einen wunderbaren Ausblick über Westberlin.
Benoit Gouez ist der Kellermeister von Moët & Chandon und wartet heute mit einer Champagner Verkostung auf. Wir werden an diesem frühen Nachmittag den Moët ohne Jahrgang vergleichen mit folgendem Jahrgangschampagner von Moët & Chandon: 2004, 2006, 2008.
Moët Champagner Verkostung in Berlin
Vor der Moët Champagner Verkostung erzählt Benoit Gouez Geschichtliches über das Champagnerhaus und der Champagne als Anbaugebiet. Was zeichnet den Massenhersteller aus und wie hat er es geschafft, sich zumindest von der Menge an die Spitze der Champagnerhäuser zu katapultieren?
Der Gründer von Moët & Chandon hat zunächst einige wichtige Entscheidungen getroffen: Er konzentrierte sich auf Champagner und setzte auf eigene Reben und eigene Ländereien. Damit war der Grundstein gelegt. Man besitzt dadurch heute die Hälfte der Grand Cru Lagen der Champagne.
Außerdem hat Moët & Chandon Zugang zu allen 17 Grand Cru Lagen der Champagne, wie Benoit Gouez stolz berichtet. Das bedeutet, dass man von allen besten Lagen der Champagne Trauben einkaufen kann. Diese Möglichkeit hat kein anderer! Das Champagnerhaus kann insgesamt auf zwei Drittel der Champagnerdörfer zugreifen und bietet damit eine unglaubliche Diversität an Traubengut.
Zudem hat man den Spagat zwischen Moderne und Tradition gut hingekriegt. Das Champagnerhaus ist immer mit der Zeit gegangen. Man spricht junge Konsumenten mit neuen Produktentwicklungen wie dem Moët Imperial Ice an. Benoit Gouez meint dazu: „Ein Champagnerhaus darf dabei aber nicht zu verrückt werden!“
Moët 2004, 2006 und 2008 Jahrgangschampagner verkostet
Wir starten bei der Moët Verkostung in Berlin mit dem Moët 2008. Dieser wird zu geräuchertem Lachs mit rotem Pfeffer und Mozzarella serviert. 2008 gab es Problem mit der Säure beim Chardonnay. Das machte den Blending-Prozess für Benoit Gouez recht schwer. Der Moët Grand Vintage 2008 lässt sich das nicht anmerken und zeigt sich sehr gut ausbalanciert. Benoit Gouez sagt dazu: „Der 2008er ist ein erfolgreicher 1996er!“
Den Moët 2006 probieren wir gleich doppelt. Einmal in der klassischen 0,75 Literflasche und anschließend in der Magnumflasche. Dazu gibt es Hähnchenbrustfilet in Gelee mit jungem Gemüse und Sahnemeerrettich. Leicht und elegant kommt der Moët Grand Vintage 2006 rüber. Der Jahrgang war warm, was einen satten Chardonnay hervorbrachte. Trotzdem ist der Blend identisch mit dem aus 2006.
Zum Schluss folgt der Moët 2004. Dieser wird zu Ziegenkäse serviert. Der Moët Grand Vintage 2004 offenbart sich mit feinen Mirabellennoten in der Nase. Am Gaumen zeigt er sich sehr fein und leicht mineralisch. Der Jahrgang war üppig. Es handelt sich dabei um die größte Ernte aller Zeiten. 2004 wurde sehr viel gutes Traubengut geerntet. 50 Tonnen sollen es gewesen sein. Im Vergleich dazu waren es 2003 nur 6,5 Tonnen.
Während wir von Delicious Berlin in der Library noch den Ausblick im Waldorf-Astoria bei einem letzten Glas Moët 2006 aus der Magnumflasche genießen, ist Herr Gouez schon wieder unterwegs zum nächsten Termin. Der Kellermeister von Moët & Chandon ist eben ein gefragter Mann. Er wird bei uns als Richard Gere Double in guter Erinnerung bleiben!
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