there

Dalmore Whisky Verkostung in Berlin

Der Zahnarzttermin ist abgeschlossen und schon geht es zum ersten Genießerevent des Tages: Frühstück mit Dalmore Whisky aus Schottland. Eine Dalmore Whisky Verkostung zu früher Stunde also!

Es ist 9:30 Uhr in Berlin und der Magen leer. Da kommt ein Whisky-Frühstück doch sehr gelegen. Die Frage ist nur: Gibt es auch was zu essen? Im Hotel am Steinplatz werden die Gäste von der Borco Familie begrüßt und anschließend stellt sich Richard Paterson, der Master Distiller vor.

Mit 8 Jahren beim ersten Whisky Tasting

Beim Frühstück erzählt er, wie er im Alter von 8 Jahren zu Whisky gekommen ist: Sein Vater nahm ihn mit ins Warehouse (Lager der Whiskyfässer), hielt dem Jungen ein Glas Whisky unter die Nase und forderte den Kleinen auf: „Erzähl mir was zu diesem Tropfen!“

Immer wenn der kleine Richard keine Antwort wusste, erhielt er einen Schlag auf den Hinterkopf. Ja, so sehen schottische Erziehungsmethoden aus! Aus dem Jungen ist ein Erwachsener im besten Alter geworden und erstaunlicherweise ist der Mann dem Business treu geblieben.

Richard Paterson und Katrin Reitz
Richard Paterson und Katrin Reitz

Richard Paterson in Berlin

Richard erzählt von seinen Eindrücken seines ersten Berlinbesuchs. Die Stadt hält dich in Atem und ist von so hoher Bedeutung, dass man Treffen der europäischen Partner dort organisiert. Außerdem wird Berlin gerade zum „Dalmore Hub“, wie man selbst stolz sagt. Es passiert also nirgendwo mehr mit dem schottischen Single Malt als in Berlin.

Tatsächlich war Berlin Patersons erster Auslandsaufenthalt überhaupt. Er erinnert sich, wie anders damals alles war und geht auf den Whisky dieser Zeit ein. Single Malt gab es kaum, es wurde fast ausschließlich Blended Whisky getrunken. Erst in den 90er-Jahren kam der Single Malt Boom ins Laufen.

Single Malt boomt seit vielen Jahren

Wie sehr Single Malt boomt, erläutert der Master Distiller an mehreren Beispielen: Überall gibt es Whiskyfeste, vor allem in den Hauptstädten Europas wird gerne edler Whisky genossen. Außerdem beweist der Preisanstieg, dass der Boom anhält.

In der Dalmore Distillery in Alness lagern so einige Raritäten. Darunter sind alte Spezialitäten, bei denen 12 Flaschen eine Million Euro wert sind. Der Boom endet jedoch nicht in Europa. In den USA gäbe es wohl 1.000 Boutique Distilleries, die jedoch weder Single Malt noch Qualitätsprodukte liefern würden, wie Paterson meint.

Dalmore Whiskypräsentation
Dalmore Whiskypräsentation

Dalmore auf der Whiskykarte

Dann kramt Richard eine Landkarte von Schottland aus der Tasche und erklärt die Whiskylandschaft Schottlands mit Sonderstellung Dalmore Whisky. Er beginnt mit den Lowlands, wo leichte, duftige Spirituosen entstehen. Gen Norden schließen sich die Highlands mit der Speyside an. Die Spey sei der am schnellsten fließende Fluss Großbritanniens und mache eine eigene Region aus, die jedoch zu den Highlands zähle und geschmacklich keine Unterschiede hervorrufe.

Eine ganz eigenständige Region sei Campbeltown mit ihren drei überlebenden Brennereien. Direkt am Atlantik gelegen zeichne die Brände oft ein salziger und maritimer Charakter aus. Extremer kann es auf den Inseln wie Islay werden mit torfigen und medizinischen Aromen. Die Dalmore Distillery in Alness / Riss-shire nimmt am Rande der Highlands 20km nördlich von Iverness eine Sonderlage ein.

Dalmore Whisky Frühstück in Berlin
Dalmore Whisky Frühstück in Berlin

Was unterscheidet Dalmore von anderen Whiskyherstellern?

Erfindet ein Hersteller sich nicht immer wieder neu, dann wird er keine Jahrzehnte oder gar Jahrhunderte erfolgreich überdauern. Noch besser ist es, wenn man eine ganze Branche neu erfindet. Das ist Dalmore gelungen.

Man hat sich immer wieder gefragt: „Was können wir anders, besser machen?“ 1839 gegründet, wollte man irgendwann keine klaren Spirituosen mehr produzieren. „Matured whisky“ war das Schlagwort der Stunde. Bei Dalmore wollte man mehr. Warum nicht Whisky herstellen, der 30 Jahre im Fass liegt?

Die Mitbewerber meinten damals: „Seid ihr verrückt – das geht doch nicht! Außerdem ist es unbezahlbar!“ Doch Dalmore verdoppelte im Jahr 1874 die Kapazität und machte sich schlau, wie man Whisky am besten lagern konnte. Man stellte fest: Amerikanische Weißeiche – 2 Bäume – 4 Fässer und los geht es! Was heute selbstverständlich ist, war damals ein riskantes Experiment!

Dalmore Whisky mit Borco
Dalmore Whisky mit Borco

Reifelagerung in 30 Jahre alten Matusalem Sherryfässern

„I have to spell S H E R R Y when I am in the USA“ erklärt Richard Paterson mit einem Lächeln. Die Amerikaner kennen keinen Sherry und denken ansonsten an CHERRY und damit an Kirschfässer in denen der Whisky aber eben nicht lagert.

Dalmore ist der einzige Hersteller der Welt, der seine Whiskys in 30 Jahre alten Matusalem Sherryfässern ausbaut. Das gilt zwar nicht für jede Abfüllung, spielt aber bei vielen Destillaten der Brennerei eine große Rolle. Matusalem Sherry wird aus den beiden Rebsorten Palomino Fino und Pedro Ximenez hergestellt. Diese sorgen für viel Süße.

600 Literfässer rollen durch die Brennerei in Alness

Eichenfässer mit 600 Liter Fassvermögen sind eine wahre Plackerei. Deshalb beschweren sich die Mitarbeiter der Dalmore Brennerei jedes Mal wieder, wenn Paterson mit diesen Fässern ankommt. Dann werden diese von den stärksten Männern durch das Betriebsgelände gerollt…

Schließlich werden die Sherry buts geleert, denn das Whiskygesetz verbietet die Vermischung von Sherry und Whisky. Sofort nachdem der letzte Tropfen aus den Matusalem-Fässern entnommen wurde, wird der Dalmore Whisky in die Fässer abgefüllt.

Dalmore Whisky in Berlin
Dalmore Whisky in Berlin

Dalmore Raritäten in Berlin verkostet

Nach vielen weiteren Geschichten kommen wir endlich zum eigentlichen Tasting. Wir Fachhändler aus Berlin wissen nicht, welche Whiskys uns heute zum Frühstück serviert werden. Die Unterlage ist jedenfalls geschaffen. Das erste Destillat ist weder Neuheit noch Besonderheit, aber ein guter Einstieg:

Dalmore 15 Jahre

Der bernsteinfarbene Whisky mit rötlichem Schimmer zeigt sich in der Nase wie ein gutes Frauenparfum, wie Richard Paterson meint. Am Gaumen offenbart er sich mit öliger Textur und Noten von getrockneten Früchten, Aprikosen, Vanille, Holz und Schokolade. Im Abgang wird der Dalmore 15 Jahre langsam trockener und damit erkennt man zunehmend Aromen von Holz und Bitterschokolade.

Dalmore King Alexander 1263

Den King Alexander als zweiten Tropfen einzuschenken, ist doch mal eine Ansage. Das heißt, wir werden uns noch einmal steigern und das auf sehr hohem Niveau! Am Gaumen präsentiert sich der Dalmore King Alexander mit pflaumigen Noten, Schokolade, Crème Brulée und Kaffee. Richard Paterson empfiehlt Bitterschokolade zu diesem Edelwhisky. Sie sollte aber nicht mehr als 86% Kakaoanteil haben, wie er betont. Der Whiskexperte scheint sich auch mit Schokolade auszukennen.

Dalmore 10 – 50 Jahre

Zum Schluss gibt es noch ein Highlight: Wir genießen einen Blend aus 10, 20, 30, 40 und 50 Jahre alten Whiskys der Brennerei. Am Gaumen erinnern die Aromen an Marmelade, Zitrusfrüchte, Weihnachtsstollen, Lakritz, Orangen, Gewürze und Bitterschokolade. Dieser Blend bringt etwas mehr Kraft mit, was auf die 45 anstatt 40% Volumenprozent Alkohol zurückzuführen ist.

Es war für alle Teilnehmer sehr interessant, diese drei Dalmore Whiskys miteinander probiert und bei allen den typischen Charakter dieser Highlandwhiskys geschmeckt zu haben. Tatsächlich ist es faszinierend zu entdecken, welche Auswirkung das Matusalem-Fass auf den New Make hat!

Dalmore Quintessence, Vintage 2006, 35 Jahre und 50 Jahre

Nach der Whisky Verkostung erhalten wir von der hochmotivierten und sehr sympathischen Katrin Reitz (Brand Manager) noch einen Ausblick auf die kommenden Neuheiten:

Es wird einen für Deutschland auf 30 Flaschen limitierten Dalmore Quintessence Whisky geben. Dieser soll im Oktober dem Fachhandel vorgestellt werden. In ganz Europa soll es nur 100 Flaschen geben. Manko: Der rare Whisky wird mit einem empfohlenen VK von 1.395 Euro / Flasche in die Läden kommen.

Weitere Neuheiten werden eine King Alexander Edition mit versilberten Manschettenknöpfen sein, von der es nur 288 Flaschen geben wird. Der Dalmore Vintage 2006 wird ausschließlich in Ex-Bourbon-Fässer gelagert – eine absolute Neuheit, schließlich steht Dalmore für Sherry und insbesondere für Matusalem-Sherry! Anhänger der Destillerie können hiermit also erfahren, was passiert, wenn man ihren Lieblingswhisky NICHT ins Sherryfass legt.

Über die weiteren Raritäten braucht sich Otto Normalverbraucher keine Gedanken machen, da er sie sich schlichtweg nicht leisten kann. Der im Kristalldekanter ausgelieferte Dalmore 35 Jahre ist schon extrem rar. Nicht viel besser sieht es mit dem Dalmore 50 Jahre aus: Möchte man diesen haben, muss man 70.000 Euro auf den Tisch legen und selbst das reicht nicht aus, denn wer mit dem Gedanken spielt, den Whisky zu kaufen, der muss sich erst bei der Destille bewerben.

Na, dann wünschen wir allen Bewerbern viel Erfolg! Die Bewerbung kann man übrigens auch bei Delicious Berlin in Charlottenburg-Wilmersdorf einreichen 🙂

Wenn du anderen Whisky kaufen möchtest, bist du in unserem Ladengeschäft und in unserem Whisky Shop richtig aufgehoben.

Diese Woche (27. bis 30.12.) haben wie gewohnt für Euch geöffnet.

Wir sind von 10 bis 18:30 Uhr für Euch da.